In der zweiten Oktoberwoche fuhren alle drei 10. Klassen zur Gedenkstätte für Opfer der „NS-Euthanasie“ nach Bernburg, etwa eine Autobusstunde von Halle entfernt. Die Kosten für die Hin- und Rückfahrt und für das fünfstündige Seminar, geleitet von einem Mitarbeiter der Gedenkstätte, wurden freundlicherweise durch die Landeszentrale für politische Bildung gefördert.
Hier der Bericht der Klasse 10/1 (Frau Krug):
Nach einem etwa einstündigen Vortrag über die Entwicklung von Eugenik, Rassenhygiene und Euthanasie in Deutschland seit den 1830er Jahren bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 leitete der Mitarbeiter der Gedenkstätte eine Gruppenarbeit mit fünf verschiedenen Themengebieten unter dem Oberbegriff „Euthanasie zur Zeit der Nationalsozialisten“ an:
Für die inhaltliche Gestaltung eines großen Aufstellers bekamen die Schüler etwa 90 Minuten Zeit. Aufgabe war es, den Inhalt einer Informationsmappe zu einem der oben genannten Themen kurz zusammenzufassen und diesen den Mitschülern anschließend anschaulich zu präsentieren.
Nach einer kurzen Frühstückspause stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse vor (siehe Fotos unten). Teilweise entspann sich im Anschluss an die Präsentation eine lebhafte Diskussion über ethisch-moralische Aspekte und über die Tragweite von „Euthanasie“.
Nun folgte ein Rundgang durch die Dauerausstellung der Gedenkstätte in den Kellerräumen des Gebäudes. Besonders eindrücklich war hier das Nachempfinden des Tötungsprozesses in der noch fast original vorhandenen Gaskammer und die Ausstellung der Opferfotos im sich nicht mehr im Originalzustand befindenden Krematorium.
Nach einem kurzen Auswertungsgespräch hat sich die Klasse noch kurz am Gedenkstein für die 14.000 Opfer der Euthanasie in Bernburg versammelt, bevor es zurück zur Schule ging.
