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35 Jahre Georg-Cantor-Gymnasium
Geschrieben von: Denys Konovalov
Datum: 20. Sept. 2023

35 Jahre Georg-Cantor-Gymnasium. Ein Moment, welcher nicht wie jeder Andere ist. Ein Zeitpunkt, welcher wie kein Anderer für Zusammenhalt und Stärke steht. Ein Anlass, um zu feiern.

Genau dies war der Grundgedanke, der hinter den Ereignissen der letzten Woche steckt. Am 1. September 1988 wurde in Halle-Neustadt die mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Spezialschule “Ernst Hausmann” eröffnet - der Vorläufer unseres heutigen Georg-Cantor-Gymnasiums. Viele Jahre später, in der Woche vom 11.09.2023 bis zum 15.09.2023, feierte unsere Schule mit zahlreichen Veranstaltungen ihr 35-jähriges Bestehen.

Diese Woche war geprägt von feierlicher Stimmung, überragendem Talent, wissenschaftlichem und technischen Know-how und natürlich zahlreichen Vorbereitungen für alle Beteiligten. Währenddessen tauchte immer wieder ein Wort auf - die “Cantor-Menge”. Aber was hat es eigentlich damit auf sich? Dazu später mehr in diesem Artikel.

Podiumsdiskussion mit Herrn Dr. Karamba Diaby (MdB)

Im Rahmen der “Red Hand Day”-Aktion, welche auf das Schicksal von hunderttausenden von Kindersoldaten aufmerksam machen soll, haben wir zum Tag der Kulturen und zum Schulfest im letzten Schuljahr zahlreiche Handabdrücke gesammelt. Damit wollten wir um im Namen der gesamten Schule ein Zeichen setzen, um diese wichtige Botschaft in die Welt zu tragen.

Unserem Wunsch, diese Botschaft im Form von Handabdrücken an die Politik zu übergeben, konnte der Bundestagsabgeordnete für Halle, Herr Dr. Karamba Diaby, entsprechen. Am Dienstag, dem 12.09.2023, bekamen wir die Gelegenheit, eine Podiumsdiskussion mit ihm zu veranstalten. In diesem Rahmen übergaben wir ihm auch eine Mappe mit unseren Handabdrücken.

“Jugend forscht”-Tag

Am Mittwoch, dem 13.09.2023, fand für unsere jüngeren Schülerinnen und Schüler der “Jugend forscht”-Tag statt. Erfahrene Jungforscherinnen und Jungforscher stellten ihre Projekte und Ergebnisse sowie die Wettbewerbe “Jugend forscht” bzw. “Schüler experimentieren” vor. Das Ziel war, die 5. und 6. Klassen für die Forschung zu begeistern - denn wer weiß, in welch stillem Köpfchen eine geniale Idee steckt?

Festveranstaltung

Am Donnerstag, dem 14.09.2023, wurde das Jubiläum in offiziellem feierlichem Rahmen zelebriert. Die Schulleitung versammelte zahlreiche Gäste in der Aula zu einer Festveranstaltung - darunter sowohl derzeitige als auch ehemalige Lehrkräfte der Schule, Vertreterinnen und Vertreter vom Schülerrat, Elternrat und Förderverein sowie externe Gäste - unter anderem Herrn Frolow (Leiter Fachbereich Bildung), Herrn Mischo und Frau Dr. Schaper von der Kindernothilfe. Warum diese Gäste teilnahmen, erfahren Sie im weiteren Verlauf des Artikels.

Das umfangreiche Programm, bestehend aus wissenschaftlichen, literarischen und musikalischen Beiträgen, symbolisiert perfekt die Interessens- und Talentvielfalt der Schülerinnen und Schüler. Eine solch vielseitige Passion ist seit der Gründung vor 35 Jahren fest in der DNA unserer Schule verankert.

Nach einer musikalischen Entrée von Antonia (Kl. 7) hörte man einen der Erfolge der Projektwoche des letzten Schuljahres - der Cantor-Rap, vorgetragen von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 6 und 7, erzählt auf unterhaltsame Art und Weise die Geschichte von Georg Cantor und dem Georg-Cantor-Gymnasium.

Danach folgte die formelle Begrüßung der Gäste durch eine Rede. Unser Schulleiter, Herr Dr. Bernd Gorsler, sprach von der großartigen Entwicklung unserer Schule und dankte allen für ihre stetige Unterstützung. Seine größte Wirkungsperiode habe Cantor erst mit dem Alter von 35 Jahren begonnen - möge unsere Schule seinem Beispiel folgen, und mit dem 35-jährigen Jubiläum ihr erfolgreichstes Kapitel einleiten.

Die Moderation übernahm das Duo bestehend aus Amelie und Gero (Kl. 11), welche das Publikum durch den weiteren Verlauf des Nachmittags führten.

Die Beiden nutzten die Gelegenheit, am “Schulgeburtstag” zu sprechen, um sich ein “Geburtstagsgeschenk” für unsere Schule zu wünschen - die Erneuerung der naturwissenschaftlichen Fachräume. Doch auch die Entwicklungen der letzten Jahre blieben nicht unerwähnt - die voranschreitende Digitalisierung uns Modernisierung der Schule, welche wir der Unterstützung unseres Fördervereins und der Stadt verdanken.

Sodann sprach der Vertreter ebendieser. Herr A. Frolow, der Leiter des Fachbereichs Bildung in der Stadtverwaltung Halle (Saale), erfreute uns seiner Anwesenheit und richtete einige Worte zur Feier des Tages an das Publikum. Er hob die Erfolge unserer Schule hervor und versprach auch weiterhin eine aktive Unterstützung der Stadt.

Nach einer Menge Applaus und einem weiteren musikalischen Beitrag (Claude Debussy: “Clair de Lune”) trug uns Theresa Messe (Kl. 10) das Gedicht “Unendlichkeit” vor. Dieses wurde von ihrer Mitschülerin Clara Joachimi, welche zusätzlich in anderen Bereichen der Veranstaltung aktiv war, zu diesem Schuljubiläum verfasst.

Wo fing es an?

Wo wird es enden?

Wird es überhaupt enden?

Liegt das in unseren Händen?

Wenn es in meinen Händen liegen würde, würde es niemals vorrübergehen.

Ich kann es ja selber nicht verstehen.

Alles, was ich weiß, ist, dass manche Erfahrungen zu wertvoll sind, um sie nicht zu haben.

Deswegen werde ich mich nicht beklagen, dass manche Lektionen 8 Jahre brauchen.


Die Unendlichkeit kann niemand ganz begreifen,

auch nicht, wenn man unendlich Zeit hätte darüber nachzudenken.

Man kann seine Gedanken in die richtige Richtung lenken

und wird doch trotzdem nie verstehen.

Und doch ist es genau das, was ich mir für diese Schule wünsche,

mit dem Namenspatron, der genau dasselbe versucht hat zu begreifen wie ich.

Was bedeutet unendlich?


Das heißt nicht, dass ich für immer hier bleiben möchte,

ich werde mein Leben in ein paar Jahren ohne das Cantor weiterleben,

werde nach meinen neuen Zielen streben.

Aber ich würde es schön finden zu sehen,

dass noch viele nach mir diesen Weg gehen.

In den Räumen in denen auch ich saß, lernen die Welt zu verstehen.

Nicht nur in den Stunden,

denn die wahren wichtigen Lektionen stehen in keinem Buch.

Doch tu‘ mir einen Gefallen: unternimm den Versuch zu verstehen

wie diese Schule die Schüler prägt,

denn sie haben das Gleiche wie ich erlebt.


Schule ist kein Ort, Schule ist ein Ziel

das Ziel wache Augen zu schaffen, die Fragen stellen,

Menschen die sich aufraffen und dem Rätsel nachgehen.

Schule ist die Möglichkeit zu verstehen,

wenn auch nicht alles, aber ein großes Stück.

In der Schule lernst du: Finde deinen eigenen Weg zum Glück.

Und doch bis du niemals ganz allein.

Denn es werden immer andere bei dir sein, die dir die Werkzeuge für deinen Weg zuwerfen können.


Wenn jemand jemals die Unendlichkeit verstehen kann,

dann sind wir das alle zusammen.

Und auch wenn wir die Unendlichkeit nie ganz erreichen werden,

so doch bestimmt die Hälfte davon.

Schließlich hat das hier alles schon vor 35 Jahren begonnen.

Das heißt wir sind schon weit gekommen und werden immer weiter gehen.

Lasst uns zusammen die Welt verstehen.


**- Clara Joachimi (Kl. 10): "Unendlichkeit"**

Clara und Franziska (Kl. 10) präsentierten uns im Anschluss an das Gedicht ihre Recherche-Ergebnisse zur psychischen Krankheit von Georg Cantor - ein weiteres Produkt der diesjährigen Projektwoche. Die spannende Frage, ob Cantors geniale Erfolge auf seine psychische Störung zurückzuführen seien, konnte für die aufmerksamen Zuhörer mit einem sehr wahrscheinlichen Nein beantwortet werden. Wie dünn also die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn wirklich ist, werden wir auch in naher Zukunft nicht so schnell erfahren.

Nach einem weiteren Musikstück vorgetragen durch Antonia (Kl. 7) - “Comptine d’un autre été, l’après-midi” von Jan Tiersen - erfreute Benno Conrad (Kl. 10) das Publikum mit seinem selbst verfassten lyrischen Werk - einem Poetry-Slam zum Thema “Zukunft”.

Jeder lebt so knapp vor ihr

Um sie unvorbereitet zu erleben

Jeder will sie gerne sehen

Ob Fluch oder auch Segen

Ob Millionär ob Straßenfeger

Das ist das Thema in der Welt

Der Klassenkampf, das Stundenziel

Für die Familie, für die Kinder

Eine bessere Welt

Man schaut hinauf

Die Uhr sie tickt

Sie tickt und tickt

Schlag auf Schlag

Was jeder gern verstehen mag

Was der Zeiger kreisend, schreitend bringt

Wir wissen wann sie eintritt

Wir messen sie

Immer wieder

Mit einem Blick aufs Handgelenk

Doch die Weisheit

Das prüfen nicht Kontrolle bringt

Das wurde keinem Mensch geschenkt

Keinem Wesen dieser Welt

Passiert gerechtes zu recht

Und ungerechtes zu unrecht

So stehe ich auf

Aus meinem Bett

Egal was kommt, was mir gebührt

Ich kann nur mein bestes geben

Drum setz ich den Fuß vor die Tür

Egal ob Regen prasselt

Sonne Scheint

Es bleibt gleiches Schicksal für gleiche Welt

Ich bleibe ich Ich bleib mir treu

Ich mach das beste aus mir selbst
- Benno Conrad (Kl. 10): “Zukunft”

Hierauf sorgte die Projektgruppe des “Red Hand Days” für den sozialen Höhepunkt der Festveranstaltung. Nach einer kurzen Präsentation der Ergebnisse und einer Erwähnung des Besuchs von Dr. Karamba Diaby, wurde neben dem symbolischen Teil auch der unmittelbare Teil unserer Unterstützung für das Projekt verwirklicht. Ein Spendenscheck in Höhe von 500€ - das Geld stammt aus den Einnahmen des letzten Tages der Kulturen, bei dem wir mit der “Red Hand Day”-Aktion angefangen haben - wurde an den Kinderschutzbund, vertreten durch Herrn Mischo und Frau Dr. Schaper, übergeben.

Im Anschluss nahm sich Herr Mischo die Zeit für einige Fragen, gestellt von unserem Moderations-Duo. Dieses Geld werde definitiv an der richtigen Stelle ankommen, und werde helfen, war die Aussage, die am Ende in den Köpfen aller blieb.

Wir hören nicht auf - wir werden gemeinsam weiter gegen den Einsatz von Kindersoldaten kämpfen.

Auf das letzte Klavierstück der Veranstaltung - “Nightbook” von Ludovico Einaudi, gespielt von Isabelle Bethin (Kl. 7), folgte der erste Auftritt unserer schuleigenen Band, mit dem Lied “Flowers” von Miley Cyrus.

Zum letzten Mal für diesen abwechslungsreichen Nachmittag stand nun wieder die Wissenschaft im Vordergrund: mittels einer Live-Übertragung durften unsere Gäste den Start eines Wetterballons, organisiert und umgesetzt durch den Modulkurs Physik der Klasse 11, mitverfolgen.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels ist der Wetterballon bereits gelandet und die aufgenommenen Daten befinden sich in der Auswertung. Regelmäßige Website-Besucher können sich also schon jetzt auf einen eigenen Beitrag zum Ballonstart freuen.

Mit dem nun vorletzten Programmpunkt und damit unserem letzten Redebeitrag neigte sich diese besondere Veranstaltung langsam dem Ende. In diesem zeigte Emma Brozek (Kl. 11) mit ihren Gedanken zu ihrer Schule, wie abwechslungsreich, verbindend und prägend eine Rede sein kann.

Sehr geehrte Damen und Herren, Lehrer*innen, Schüler*innen, Liebe Gäste,


Schule… was ist Schule und was sollte Schule sein?

Eine heiß umstrittene Debatte, die schon lange, und so wies aussieht auch weiterhin noch im Raum steht.

Schule ist… für jeden unterschiedlich. Wir alle erleben unsere Schulzeit anders. Erfahrungen unterscheiden sich und somit auch unser Gesamtbild im Nachhinein aber auch noch währenddessen.

Schule ist… für den einen nur eine Pflicht, unumgänglich, belastend. Für den anderen ein Privileg, eine Chance. Manche von uns können es kaum abwarten, nach dem letzten Klingeln vom Stuhl aufzuspringen und nach Hause zu kommen, manche wiederum freuen sich schon beim Wecker klingeln darauf, die Freunde wiederzusehen. Die einen würden am liebsten vor ihr weglaufen, doch für andere ist sie ein Zufluchtsort.

Was ich damit sagen will ist, letztendlich haben wir alle doch unsere eigenen Konnotationen zu Schule. Freundschaften, Lieblingsfächer, der Stammplatz auf dem Schulhof, wo man das ganze Jahr über seine Pausen verbracht und die Hausaufgaben für die nächste Stunde noch schnell gemacht hat.

Ich habe ebenso meine eigenen Assoziationen mit dem Begriff Schule. Lachen in der Stunde, wenn wer einen Witz gemacht hat, einander helfen, wenn man mal nicht mitgekommen ist, in Freistunden zusammen Mittagessen kochen, sich gemeinsam über spontanen Ausfall freuen, mit der Lieblingslehrkraft quatschen. Kleinigkeiten, ja. Doch viele, schöne Kleinigkeiten machen einen normalen Schultag zu einem guten. Sie machen doch letztendlich unsere Schulzeit aus, dass sind die Dinge die wir während der Schulzeit nicht zu schätzen wissen aber nach ihr vermissen werden.

Schüler*innen des Cantor Gymnasiums erleben in etwa 1600 Schultage an dieser Schule, das sind 8.310 Stunden in 8 Jahren oder auch 346,25 Tage. 7-mal Sommerferien, 7-mal von den 12ern am letzten Schultag angemalt werden, und dann einmal selbst zur Künstler*in werden können. Damit will ich sagen, dass wir echt eine Menge Zeit in diesen Mauern verbringen. Zeit ist kostbar, vor allem die unserer Jugend.

Schule ist also auch ein Ort, an dem wir groß werden.

Schule ist… eine Konstante die, egal wie sehr sich unser Leben in diesen 8 Jahren ändert, gleichbleiben wird.

Also ist Schule ja quasi unser zweites Zuhause?

Naja. Ich bin sicher mir werden viele zustimmen, wenn ich sage, dass das wohl eher ein Euphemismus für das Prinzip der Schulpflicht wäre. Doch, das heißt ja nicht, dass Schule dies nicht sein könnte.

Schule sollte… ein Ort sein, wohin wir alle mit Vorfreude gehen.

Schule sollte… ein Ort sein, an dem wir uns alle wohl fühlen, ein Safespace, wo alle gleich anerkannt werden. Das sind Träume, die bisher leider nur durch geschlossene Augen gesehen werden. Bisher. Denn ich für meinen Teil kann sagen: ein Stück von dieser Traumschule, die ich beschrieben habe, konnte ich tatsächlich hier finden.

Februar 2020 bin ich auf diese Schule gewechselt. Für mich damals ein riesengroßer Schritt, aber wie ich jetzt beurteilen kann, in die richtige Richtung. Ich kann nicht leugnen, dass Schule hier für mich um einiges schwerer wurde und auch ich nicht immer mit allem zufrieden bin, dennoch hat es sich für mich gelohnt.

Was ich mir am meisten wünsche ist, dass auch andere Schüler*innen diese Erfahrung machen könnten. Dass noch mehr von uns diese Schule so zu schätzen wüssten wie ich es weiß.

Schule macht viel mehr mit uns als nur Wissen zu vermitteln. Schule lehrt uns auch, nicht nur Wissen anzunehmen, sondern auch bestehendes zu hinterfragen und für uns selbst zu denken. Neben Mathematik und Naturwissenschaften ist auch dieses Eigenlernen ein großer Teil unserer Schule.

Auch das ist ein Privileg, welches wir an dieser Schule genießen.

Außerdem lernen wir hier Freundschaften zu schließen, unsere Meinungen zu entwickeln und andere anzuhören. Wir lernen einander zuzuhören, zu verstehen und zu helfen. Wenn nun Schule auch noch in anderen Bereichen wie Inklusion wachsen würde, würden genauso wir auch noch weiterwachsen.

Das 35 Jahre Cantor Jubiläum sehe ich daher als perfekten Anlass, dass ich unsere Schule zur Herausforderung nimmt, noch besser zu werden, für die klugen Köpfe die seit Jahren hier lernen und auch noch in Zukunft vondieser Schule lernen können.

Ich bin dankbar, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein, die jeden Tag die beste Version von sich preisgibt und stetig für uns ihr Bestes gibt: Die Schulleitung, unsere treuen Lehrer*innen, aber auch wir Schüler*innen selbst. Wir sind die Veränderung, die unsere Generation mit sich bringt, und die unsere heutige Zeit braucht.


Also Danke, an Sie und euch alle.

- Emma Brozek (Kl. 11): Gedanken zu meiner Schule

Unser festlicher Nachmittag nahte dem Ende, was die Schulband jedoch nicht davon abhielt, mit ihrer atemberaubenden Performance - “I’m Still Standing” von Elton John, den krönenden Abschluss zu machen - was am zahlreichen Applaus definitiv bemerkbar war.

Projekttag

Am Freitag, dem 15.09.2023, entfiel der Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler. Stattdessen stand für alle ein abwechslungsreiches Programm auf dem Plan:

  • Die Klassenstufen 5 und 6 konnten ihre Fähigkeiten im Cantor-Team-Duell, einer weiteren Ausarbeitung der Projektwoche, auf die Probe stellen. Abweichend von den anderem nahm die Klasse 5/1 am HALLIANZ-Spendenlauf teil, bei dem sie 278 Runden und damit beachtliche 380 Euro an Spendengeldern erlaufen konnte. Zudem durften sie Georg Cantors Leben mittels der “Cantor-App”, welche bereits zum 30-jährigen Schuljubiläum 2018 erarbeitet wurde, erkunden.
  • Die 7. Klassen schauten im Puschkino den Film “Alfons Zitterbacke - Endlich Klassenfahrt”. Anschließend stand ein Ausflug zur Peißnitz auf dem Programm.
  • Für die 8. und 9. Klassen ging es ebenfalls ins Puschkino - allerdings diesmal zu “Jojo Rabbit”.
  • Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 und aufwärts unterstützten die Lehrkräfte beim Programm für die 5. und 6. Klassen. Als besonderer Programmpunkt stand bei ihnen zudem der Mathematik-YouTuber und Rapper “DorFuchs” auf dem Plan, welchen wir für einige Stunden in unserer Schule begrüßen durften.

Doch dieses vielfältige Programm war längst noch nicht das Ende dieser feierlichen Woche. Den Abschluss stellte, wie zum 30-jährigen Jubiläum, ein Flashmob dar.

Flashmob: Konstruktion der “Cantor-Menge”

Da ist sie wieder, die “Cantor-Menge”. Doch bevor wir auf diesen Programmpunkt genauer eingehen können, stellt sich für einige Leserinnen und Leser vielleicht die Frage: Was ist diese “Cantor-Menge” überhaupt? Wir helfen nach!

Die Cantor-Menge ist ein Fraktal, welches von Georg Cantor im Jahre 1883 vorgestellt wurde. Ihre Konstruktion beginnt, indem man eine Strecke der Länge 1 drittelt und dann das mittlere Drittel entfernt. Diese Schritte führt man mit den zwei verbleibenden Strecken wiederholt durch. Dieser Vorgang, fortgesetzt in die Unendlichkeit, ergibt die Cantor-Menge. Aus mathematischer Sicht ist die Cantor-Menge abgeschlossen, kompakt, überabzählbar, innen leer (besteht nur aus Randpunkten), insichdicht und besitzt die Länge 0. Was für den Laien erstmal nur eine lose Ansammlung von Begriffen sein mag, ist für den Mathematiker eine Reihe von hochinteressanten Eigenschaften.

Es ist bereits zur Tradition geworden, dass unsere Schule zum Schuljubiläum Flashmobs veranstaltet - so bildeten wir zuvor erfolgreich die “Cantor-Diagonalen” und das Unendlichkeits-Zeichen als Symbol für Cantors größtes Forschungsgebiet. Die Cantor-Menge, oder genauer gesagt die Konstruktion der Cantor-Menge, wie mich der Schulleiter zum Glück rechtzeitig korrigierte, sollte nun das Motiv für unseren diesjährigen Flashmob werden.

Aus viel Planungsaufwand und zahlreichen Ausflügen zum Salzgrafenplatz vor dem MDR-Gebäude entstand am Ende ein Aufstellungsplan, an welchem Herr Plinke wochenlang feilte.

Am Freitag war es soweit - um 12.30 Uhr versammelte sich die Schüler- und Lehrerschaft am Salzgrafenplatz zur ersten Stellprobe. Einige Versuche später entstand um 12.46 Uhr die Endversion des Bildes als krönender Abschluss der Woche - dank Felix Müller (Kl. 11), der eine Aufnahme mit der Drohne machte.

Danksagung

Diese wirklich abwechslungsreiche und äußerst gelungene Festwoche hat allen Beteiligten viel Mühe abverlangt. Daher wollen wir hiermit die Gelegenheit ergreifen, nochmal allen Involvierten für ihr Engagement zu danken. Nur der gemeinsame Einsatz von Ihnen und euch allen hat diese großartigen Tage möglich gemacht.

Zum Schluss bleibt mir nur noch eins - unserer Schule alles Gute zum 35-jährigen Jubiläum und noch viele Erfolge in der Zukunft zu wünschen.